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Hans Fallada, Sein Leben in Bildern und Briefen Autor: von Gunnar Müller-Waldeck, Roland Ulrich und unter Mitarbeit von Uli Ditzen

Verlag: Aufbau Verlag

Seitenzahl: 270 Seiten

  • Preisca. 12 €

Hans Fallada, Sein Leben in Bildern und Briefen

Von Kartoffeln und Nikotinmissbrauch: Das Leben des Hans Fallada

Seit längerem nun darf Fallada der „wiederentdeckte Bestsellerautor“ genannt werden. Brauchten wir erst die Amerikaner, um die Qualität dieses bemerkenswerten Autors zu entdecken? Diese nämlich entdeckten seinen letzten großen Roman „Jeder stirbt für sich allein“ erst 2009. Wieder einmal musste diese große Idee, diese mitreißende Leidenschaft, über den Teich schwappen und den Deutschen in den Bann ziehen – Spiegel-Bestseller-Sticker zieren seither die Cover der noch immer zahlreich in den Buchläden ausliegenden Exemplare. Letztens erst sah ich in einer Buchhandlung ein bemerkenswertes (!) Buch; eine Art Sammelsurium von Bildern, Briefen und autobiografischen Niederschlägen von und über jenen Rudolf Ditzen, genannt Hans Fallada. Der Kauf des Buches lohnt sich nicht nur für Liebhaber. Wenn man die Seiten durchblättert, die Bilder sich ansieht, auch nur einige wenige Ausschnitte liest, ist man hin- und hergerissen zwischen Tragik und Komik: Wie der kleine Rudolf von der Mutter als Pechvogel beschrieben wird, der als Kind oft krank war. Wie er, der stets Außenstehende, der Sonderling, als Jugendlicher viel las, wie er, nachdem er seinen Freund in einem Duell erschossen hatte, in Todessehnsucht schwelgte, wie er erfolgreicher Kartoffelbauer wurde, wie er Geld unterschlug – diese Aufzählung könnte seitenweise fortgeführt werden, und sie soll nicht zu viel verraten und kann es auch nicht. Hans Fallada: Sein Leben in Bildern und Briefen heißt das von Gunnar Müller-Waldeck und Roland Ulrich unter Mitarbeit von Uli Ditzen, dem ältesten Sohn, herausgegebene Buch, das in glänzender Auswahl ein absonderliches und doch ganz normales Menschenschicksal dokumentiert; einen unruhigen Geist, dessen große Sorge in schweren Zeiten die Zusammenstellung der „unvergänglichen“ deutschen Literatur in Leder-Gesamtausgaben gewesen sein mag. Wir sind erst einmal froh, dass die Amerikaner, die Fallada doch viel fremder gewesen sind als die Russen, diesen Autoren wieder lesen, und die Veröffentlichung dieses neuen Buches ist, um einen erhabenen letzten Satz zu finden, wohl so etwas wie eine Spätfolge des Zweiten Weltkrieges.

Johannes Bolte


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